Bei dem literarisch-fotografischen Langzeitprojekt Das ramponierte Vertrauen von Nicole Zachmann werden Ausschnitte einer Welt präsentiert, deren Sujets uns bekannt vorkommen und uns zugleich ratlos zurücklassen. Wir sehen Dinge und Orte, die uns aus dem Alltag vertraut sind, doch in ihrer Abstraktion irritieren.
Es ist kein Zufall, dass keine Menschen abgebildet sind. Denn es ist der Mensch, dem sich diese Arbeit entzieht, sie wirft ihn auf sich selbst zurück. Zachmann’s Fotografien legen auf diese Weise das sprachliche Bemühen um klare Benennungen und die Einordnung der Wirklichkeit, als hilflose, aber auch als lustvolle Beschäftigung offen.
Judith Kellers Sätze, die eigenständig zwischen den Bildern stehen, treten mit ihnen in einen direkten Dialog. Es sind Sätze, die aus ihrem Kontext gerissen, mitunter banal wirken und zugleich Fährten in unseren Alltag legen. Aus ihnen spricht die Sehnsucht nach einer Bedeutung hinter der Oberfläche.
Text: Judith Keller
Design: Studio Daniel Rother (D)
216 Seiten, Softcover, Broschur mit umgelegtem amerikanischen Schutzumschlag, Fadenheftung